Record Release Party

Tsunami Club, Cologne - Oct 20th, 2006
All pictures by Oldrik Scholz
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Geschrieben von: Dr. Oldrik X [Profil] am 23.10.2006 - 23:24
Thema: Beat & Instro royal: Curlee Wurlee und Stronzo Gelantino & the Boo-Men, Tsunami/Köln, 20.10.2006
Der in clubby rot gepinselte Tsunami-Keller füllt sich trotz widriger Wetterverhältnisse an diesem Abend beachtlich. Da ich nicht so dolle Zuschauerzahlen schätzen kann, begnügt euch mit der Feststellung: Voll war?s! Da hatte man bald mehr Platz auf der hinter einem stilvollen Vorhang verborgenen (niedrigen) Bühne.

Die irren Insektenköppe von Stronzo Gelantino machen den Auftakt zu einem furiosen Abend. Teils gar mit Superheldendress abgestimmt auf die liebevoll gebastelte Kopfüberdeckung, steuert die Combo auch den passenden Ton bei: Instrumentalnummern am Rande des Nervenzusammenbruchs, wunderbar hysterisch, als würde man einem Haufen Fliegen dabei zusehen, wie sie munter gegen ein Dachschrägenfenster vergeblich der Sonne entgegenstrampeln und dabei über Verstärker surren. Das Quartett bedient sich mit dem ihm eigenen methodischen Wahnsinn aus Polka, Surf, Melodien aus dem dem nahen bis mittleren Osten, klassischem Rock "n" Roll und Westerntunes. Spielerisch hochwertig und auch in der theatralischen Gestik überzeugend, zeigen sich der mysteriöse Stronzo Gelantino und seine nicht minder mysteriösen Boo-Men in Top-Form.

Dennoch gilt das Haupt-Ohrenmerk heute den mit einem brandneuen Longplayer angereisten Curlee Wurlees, die sich so gar nicht lumpen lassen und mit vollen Händen aus ihrem nun noch reicheren Repertoire schöpfen. Neben bewährten Krachern von zig Einzelveröffentlichungen und dem Vorgänger-Album ?She?s a pest? lassen?s die drei Herren plus Mademoiselle Musy mit Stücken von der nicht nur sprachlich erfreulich vielseitigen neuen LP ?oui oui? ordentlich krachen im Gebälk. Donnernde Drums, pumpender Bass und rotzfreche Gitarre, und über allem fliegen die goldenen Hände von Super Pestoonette Cécile über die Tasten der Hammondorgel. Singen dürfen neben ihr alle, auch das mit schön unpassenden Sprüchen erfreulich zur Interaktion bereite Publikum. Wie viele Liter Schweiß die Band vergießen musste, bis sie endlich von der Meute entlassen wurde, um sich an limonadehaltigen Erfrischungsgetränken zu laben (man munkelt, die Alkoholbestände seien schon vorher bewältigt worden), ist nicht überliefert. Jedenfalls haben die Curlees alles gegeben und das Publikum alles bekommen, was es sich wünschen konnte: Beat à la bonheur!

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